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mitten ans feiner Sieges bahn. Er hinterlie ein Shnchen von acht Monaten, das von der burgundifchen Partei sogleich als König Heinrich Vi. anerkannt wrbe. Knrz nach Heinrich V. starb auch der wahnfinnige König Karl Vi. Nun nannte sich der Dauphin König Karl Vii. und wollte durch die Gewalt ! der Waffen fein Throurecht geltend machen. Allein seine Macht war so geringe, da Die Pariser ihm den Spottnamen des kleinen Kniges von Bonrges" gaben, weil er sich in dieser Stadt aufhielt. Und um den Nest seiner Macht vllig zu vernichten, brachen die Englnder und Burgunder vereint auf und eroberten das ganze Land bis an die Loire. Dann schritten sie selbst zur Belagerung von Orleans, um sich einen Weg der die Loire in das sdliche Frankreich zu erffnen. Unter den Franzofen herrschte wegen der wiederholten Niederlagen die grte Muthlosigkeit. Viele Nthe verlieen in der grten Stille den Hof ihres Kniges Karl. Er selbst dachte schon daran, nach < dem entlegensten Sden Frankreichs zu flchten, wenn das hart- ' bedrngte Orleans den Feinben in die Htinbe siel. In biefem Augenblicke der Noth und Gefahr wrbe pltzlich der gesunkene Muth des Kniges und seines Volkes durch ein wunderbares Ereigni neu belebt und zu auerorbentlichen Thaten begeistert.
Die Jungfrau von Orleans. Es war der erste Mrz des Jahres 1429, als eine Jungfrau in mnnlicher Kleidung, von zwei Knappen und vier Dienern begleitet, in des Kniges Palast erschien und sich als die Befreierin Frankreichs anknbete. Sie war die Tochter eines Lanbmanues ans dem ! Dorfe Domremy bei der Stadt Vauconlenrs in Lothringen, ihr | Name Johanna b'are. Sie hatte stets still und zurck-gezogen gelebt und sich durch einen frommen, gottergebenen Sinn ausgezeichnet. Unter den stillen Beschftigungen ihres | Stanbes war ihr jeboch das Unglck ihres Vaterlandes und ihres jungen liebenswrdigen Kniges nicht fremb geblieben. ! Denn aufmerksam hatte sie immer die Erzhlungen der Reifenden von der Frechheit der Englnder, von der Bedrckung ihrer j
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görschen, auf dem Schlachtfelbe Gustav Abolf's und des großen Friedrich, am 2. Mai 1813 entgegen, und von beibeu Seiten würde mit der äußersten Erbitterung gefochten. Enblich mußten die Verbünbeten der Ueber macht weichen, und sie zogen sich langsam und in der besten Orbnung zurück. Auch in einer zweiten Schlacht, am 20. und 21. Mai bei Bautzen mtroeit Wur scheu, blieb Napoleon Sieger und nöthigte die Verbünbeten zum Rückzüge nach Schlesien. Doch barste sich Napoleon des Sieges nicht rühmen; benn seine Hoffnuugeu auf eutscheibenbe Vortheile und glänzenbe Erfolge waren vereitelt. Nur das Schlachtfelb hatte er bitrch seine Uebermacht den Gegnern entrissen, nicht den Muth und das Selbstvertrauen; und das Heer, welches er zu vernichten gebachte, war in seiner kräftigen Haltung nicht erschüttert. Darum schloß er am 4. Juni einen Waffenstillstanb ab, der bis zum 17. August bauerte. Währeub dieser Zeit war eiu Fnebenscongreß zu Prag unter Oesterreichs Bermittelung eröffnet. Mit ängstlicher Spannung waren die Blicke aller aus Prag gerichtet, wo das Schicksal der Völker von den Säulen des Herkules bis zum Norbcap, vom irischen Meere bis zum Ural entschieben werben sollte. Allein die Un-terhanblungen führten nicht zu dem erwünschten Ziele. Wieberum sollte das Schwert über Europas Zukunft entfcheibett. Da erklärte auch der hochherzige Kaiser Franz seinem eigenen Schwiegersohn den Krieg, um in Verbiubung mit den anberen Mächten Me Leiben Europas zu enbigen. Sein Felbherr, der Fürst Karl von Schwarzenberg, rourbe Oberanführer des Vun-besheeres. Unter ihm staub eine Heeresabtheilung mit General Blücher an der Spitze; eine ctubere, die Notbarmee, unter dem Kronprinzen Bernabotte von Schweden. Auf Rußlanbs Einlabung kam selbst der verbannte Morecut aus Amerika herüber, um feinen Reichthum au militärischen Kenntnissen in das Lager der Verbünbeten zu bringen.
Am 17. August erneuerte sich der Kampf, und nun folgte eüte beispiellose Reihe von großen Schlachten. Napoleon stanb
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Extrahierte Ortsnamen: Bautzen Schlesien Prag Norbcap Europas Europas Schweden Amerika
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Hannover hatte seine Truppen bei Göttingen versammelt und wollte durch Kurhessen nach Süden ziehen, um sich mit den Bayern und den übrigen Bundestruppen zu vereinigen. Da aber dieser Weg durch die Einnahme Kasse-ls bereits versperrt war, schlug er eine etwas östlichere Richtung ein über Gotha und Eisenach. Auf diesem Zuge aber wurde er mit seinem Heere von den Generalen Manteuffel und Göben umzingelt. Diese boten ihm freien Abzug an, wenn er sein Heer entlassen wollte. Der König jedoch verwarf dieses Anerbieten Und suchte über Langensalza einen Rückweg nach Hannover. Hier bei Langensalza kam es am 27. Jnni zu einem höchst blutigen Kampfe. Die Hannoveraner erfochten den Sieg, aber der Sieg brachte keine Rettung, da sie wegen des Zuzuges großer feindlicher Streitkräfte von einem neuen noch stärkeren Angriffe bedroht wurden. Unter diesen Umständen schloß der König Georg am 29. Jnni eine Kapitulation, gemäß welcher seine Truppen entwaffnet und entlassen wurden, er selbst aber nach Wien sich begab.
Während der kriegerischen Vorgänge hier in Westen waren zwei preußische Armeen, die eine unter dem Prinzen Friedrich Carl von Görlitz ans, die andere unter Herwarth von Bitte nseld ein der Elbe hinauf zu gleicher Zeit in das Königreich Sachsen eingerückt und hatten, da der König mit seinen Truppen bereits nach Böhmen gezogen war, um mit Oesterreich sich zu vereinigen, das ganze Land bis ans die Festung Königstein ohne Schwertstreich besetzt. Am 23. Juni rückten beide Armeen in verschiedener Richtung in Böhmen ein und vereinigten sich nach einigen kleineren Gefechten bei Müuchen-grätz, wo sie am 28. Juni über die Sachsen und Oesterreicher Unter Clam Gallas den ersten größeren Sieg gewannen. Auch eitte Armee unter dem Kronprinzen von Preußen war in zwei Abtheilungen durch die Gebirgspässe von Glatz und Landshut Ül Böhmen eingerückt und hatte durch siegreiche Gefechte sich ken Weg nach Königiuhof gebahnt. Aber eine Vereinigung
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folgten ihnen dahin. Die beiden anderen Armeen waren Wien bereits so nahe gekommen, daß ihre Vorposten ans den Höhen bei Wollersdorf die große Kaiferstadt mit dem hervorragenden Stephansthurme erblicken konnten. Da lief die unerwartete Nachricht ein: der Kaiser von Oesterreich habe dem gleichzeitigen Kriege in Italien dadurch ein Ende gemacht, daß er Venetien an Napoleon abgetreten und dafür feine Friedensvermittlung mit Preußen angerufen habe. Während nun der Erzherzog Albrecht mit feinem siegreichen Heere aus Italien Zum Schutze des bedrängten Wien in vollem Anzuge war, suchte das preußische Heer die nach Preßburg abgezogenen Oesterreich er bei Blnmenau zu umzingeln. Heiß war hier der Kamps und der Ausgang noch unentschieden, als plötzlich beiderseits Waffenruhe geboten wurde. Der König Wilhelm hatte in feinem Hauptquartier zu Nikols bürg unter französischer Vermittelung ant 26. Juli einen Waffenstillstand geschlossen Und zugleich die Friedenspräliminarien festgestellt. Nach weiteren Verhandlungen folgte dann am 23. August der Friede 5n Prag. In diesem erkennt Oesterreich die Auflösung des bisherigen deutschen Bundes an und gibt seine Zustimmung M einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne eigene Mitbe-iheiligung und insbesondere zur Bildung eines norddeutschen Bundes unter den Staaten im Norden der Mainlinie. Es verzichtet ans den Mitbesitz von Schleswig-Holstein und zahlt Ranzig Millionen Thaler Kriegeskosten. — Sachsen war in diesen Frieden mit eingeschlossen. Der König erhielt fein gart-I öbs Land zurück; doch mußte er nach einem besonderen Vertage vom 21. Oktober zehn Millionen Thaler Kriegeskosten Zahlen, dem norddeutschen Bunde beitreten und in die Feste Königstein eine gemischte Besatzung aufnehmen.
Kehren wir jetzt nach dem westlichen Kriegesschauplatze zu-Nach der Schlacht bei Langensalza hatte Vogel von Fal-J-Nstein die unter seinem Befehle stehenden Heerestheile der enerale Mantenffel, Göben und Bayer bei Eisenach vereinigt.
Sbeltev’S Weltgesch. Iii. 22. Aufl. 29
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Extrahierte Ortsnamen: Wien Oesterreich Italien Italien Wien Prag Oesterreich Deutschlands Mainlinie Schleswig-Holstein Sachsen Langensalza Eisenach
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Die deutsche Wacht am Rhein. — Auf den Kriegsruf des Königs Wilhelm stand in kaum 14 Tagen über eine halbe Million deutsche Krieger mächtig und wohlgerüstet am Rhein, eine zweite halbe Million stand bereit, dorthin auf den ersten Ruf zu stoßen. Das war die deutsche Wacht am Rhein, die schon lange vorher der verstorbene Dichter Scheckenburger dem deutschen Volke angekündigt und mit den Worten besungen hatte:
„Lieb Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein."
Was der Dichter vorher gesagt, das deutsche Volk hat es zur Wahrheit gemacht. Drei große deutsche Armeen standen gegen Ende Juli dem französischen Heere gegenüber; die erste Armee unter General v. Steinmetz am Niederrhein, an der Mosel und Saar; die zweite Armee unter dem Oberbefehl des preußischen Prinzen Friedrich Karl, bei der sich auch das Hauptquartier des Königs befand, am Mittelrhein bei Mainz: diesen beiden deutschen Armeen stand die große Armee des Kaisers Napoleon gegenüber. Die dritte Armee unter dem Oberbefehl des preußischen Kronprinzen stand am Oberrhein und in der bayrischen Pfalz: ihr gegenüber stand die Armee des französischen Marschalls Mac-Mahon, Herzogs von Magenta, mit den afrikanischen Turkos, Spahis und Kabyleu.
Abreiss des Königs zur Armee. — Alle drei Armeen waren aus Truppentheilen sämmtlicher deutschen Lander gebildet. Der deutsche Ober-Kriegs- und Schirmherr, der graue, aber that- und willenskräftige Heldenkönig Wilhelm übernahm die Oberleitung über die ganze deutsche Armee. Als er am 31. Juli 1870 zum Kriegsschauplätze abreisete, sagte er in einer Proklamation an das deutsche Volk:
„Mein Volk weiß mit Mir, daß Friedensbruch und Feindschaft wahrhaftig nicht auf unserer Seite war; aber herausgefordert, sind wir entschlossen, gleich unsern Vätern und in fester Zuversicht auf Gott den Kampf zu bestehen zur Errettung des Vaterlandes."
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Gleichzeitig stiftete der König in Erinnerung an die Freiheitskriege von 1813 bis 1815, mit denen er den neuen Krieg in innige Verbindung brachte, auf's Neue das Ehrenzeichen des eisernen Kreuzes zur Belohnung der Tapferkeit und des Heldenmuthes der Truppen.
Ausbruch der Feindseligkeiten. — Am 28. Juli reifete der Kaiser Napoleon zu der Armee bei Metz-und ließ am 2. August ein Bombardement auf die offene preußische Grenzstadt Saarbrücken und den Bahnhof daselbst eröffnen; sein Sohn Louis mußte selbst eine Mitraillense dahin abfeuern. Die kleine deutsche Vorpostenkolonne, die nur aus drei Infanterie-Kompagnien, drei Schwadronen Ulanen und vier Geschützen bestand, nachdem sie stundenlang der französischen Uebermacht von 40,000 Mann tapfer Stand gehalten, mußte sich, wie es vorbestimnlt war, über die Saar zurückziehen. Der Kaiser telegraphirte dieses kleinliche Scharmützel gleich an die Kaiserin itach Paris, wobei er der Heldenthat des jungen Louis gedachte, der die erste Feuertaufe empfangen und sogar eine feindliche Kugel aufgenommen und in die Tasche gesteckt habe, worüber die alten Grenadiere sogar bis zu Thränen gerührt wären. Aber es sollte von jetzt ab anders kommen: der französische Angriff auf Saarbrücken gab sofort das Signal für die Angriffe der deutschen Heere.
Erstürmung von Weißenburg. Schlacht bei Wörth. — Am 4. August erstürmte der Kronprinz von Preußen die französische Grenzfestung Weißenburg und die von den Franzosen stark verschanzten Höhen bei derselben und drängte sie nach siebenstündigem Kampfe überall in wilde Flucht Zurück; das französische Zeltlager wurde erobert und der General Donay getödtet. Der Kronprinz setzte seinen Siegeslauf °§ne Unterbrechung fort und schlug am 6. August die große ^ ac-Mahon'sche Armee bei Wörth total, dergestalt, daß die ganze Armee mit Zurücklassung ihrer Feldvorräthe und dem Verluste von mehr als 30'Kanonen, 6 Mitrailleusen,
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und eine provisorische Negierung der nationalen Vertheidigung eingesetzt, die nun das ganze waffenfähige Volk zur Vertheidigung gegen den hereinbrechenden Feind heraufbeschwor. Begeistert thätig zeigten sich als Mitglieder der neuen Regierung die Advokaten Jules Favre und Gambetta. Die Vertreibung aller in Paris und Frankreich ansässigen Deutschen wurde sofort beschlossen und ausgeführt, weil sie als Verräther an Frankreich galten. Die ganze Landbevölkerung um Paris wurde mit allen Vorräthen an Vieh und Lebensrnitteln nach der Hauptstadt gezogen und die Umgegend derselben verwüstet, damit den Deutschen dort nichts bliebe, als das nackte Land. Aber alle diese bloß zerstörenden Heldenthaten waren eitel. Ungestört zogen die Deutschen gen Paris, und was sie an Lebensrnitteln für Mann und Roß nicht fanden, das wurde ihnen durch tausende von immer fort sich bewegenden Fuhren mit Proviant und Liebesgaben ans Deutschland nachgeschickt.
Die Negierung der nationalen Vertheidigung hatte sich bei dem Herannahen der Deutschen von Paris nach Tours zurückgezogen-Hier machte sie fort und fort Friedens - und Waffenstillftands-vetfuche, die aber als unwürdig stets vom Könige Wilhelm und feinem Minister, Grasen v. Bismarck, zurückgewiesen wurden. Es wurde am 19. und 20. September nach kurzen Kämpfen die Hauptstadt Paris von den deutschen Truppen vollständig eingeschlossen, so daß aller Verkehr mit derselben abgeschnitten und nach Außen hin nur durch Brieftauben und mit Briefen angefüllte losgelassene Luftballons in schwacher Weise unterhalten wurde. Selbst der heißblütige junge Gambetta konnte nur durch eine verwegene Luftfahrt nach dem Sitze der Negierung in Tours entkommen.
Neue Nüstungen in Frankreich. — In Tours übernahm Gambetta die Nolle eines Dictators. Er bildete iw Norden, Westen und Süden von Frankreich in aller Hast und unter den erschreckendsten Drohungen gegen die nicht willige
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Extrahierte Ortsnamen: Gambetta Paris Frankreich Frankreich Paris Paris Deutschland Paris Paris Frankreich Frankreich
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Sen die neugebildeten drei französischen Armeen mit kühner, aber fester Hand leitete. Die französische Nord- und Westarmee waren dazu bestimmt, Paris und das darin eingeschlossene große französische Kriegsheer unter dem General v. Trochu, mit den Nationalgarden über 200,000 Mann stark, zu entsetzen, dann auch die inmittelst schon gefallene Festung Metz zu befreien und demnächst in Deutschland selbst einzudringen. Schön erdachte Plane, die aber an dem Heldenmuthe der Deutschen völlig scheiterten! Wiederholte Ausbruchsversuche der eingeschlossenen Pariser Armee wurdeu stets mit großen Verlusten derselben zurückgewiesen.
Untergang der französischen Nord- und Westarmee. — Die französische Nordarmee unter dem General Faidherbe, von etwa 60,000 Mann, wurde nach wiederholten unglücklichen Schlachten bei Amiens, St. Quentin u. s. w. in den letzten Tagen des Dezember 1870 und zu Anfang Januar 1871 von den deutschen Generalen v. Mantenfsel und v. Göben fast gänzlich aufgerieben und ohnmächtig gemacht. Dasselbe Schicksal erlitt gleichzeitig die große West-und Loire-Armee unter dem General Chauzy, die von dem Prinzen Friedrich Karl überall, wo er sie traf, mit den größten Verlusten zurückgeschlagen und zuletzt vollständig gesprengt wurde. Auch Tours, der Sitz der Negierung der nationalen Vertheidigung, wurde bedroht und dieser daher in aller Eile nach Bordeaux verlegt.
Untergang der französischen Südarmee. — Den letzten Versuch machte die von Gambetta zusammengeraffte, 120,000 Mann starke Südarmee unter dem General Bour-baki, der die belagerte französische Felsenfestung Belfort entsetzen und dann weiter durch Elsaß und Lothringen im Verein mit der Nordarmee gegen Paris zum Entsatz der Hauptstadt vordringen sollte. Auch dieser Versuch mißlang. In den dreitägigen, heißen Kämpfen bei Belfort am 15., 16. und 17. Januar 1871 wurde dieser tapfere General von dem preußischen
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Extrahierte Personennamen: Quentin Chauzy Friedrich_Karl_überall Friedrich Karl Gambetta
Extrahierte Ortsnamen: Westarmee Paris Deutschland Westarmee Amiens Lothringen Belfort
tut! dieser über die vorläufig aufgestellten Friedensbedingungen berathen. An die Spitze dieser neu gebildeten republikanischen Negierung wurde der alte Thiers, schon früher Minister unter dem Könige Louis Philipp, als Präsident gestellt. Schon am 26. Februar wurden die aufgestellten vorläufigen Friedensbedingungen von französischer und deutscher Seite unterzeichnet, und schon am 1. März erfolgte deren Bestätigung durch die Natioualversammluug zu Bordeaux nach fiebenstündiger Be-rathung mit 546 gegen 107 Stimmen. Sie sind im Wesentlichen folgende:
1) Elsaß und Deutsch-Lothriugen mit der Festung und den Forts von Metz, jedoch mit Ausschluß der Stadt und Festung Belfort, fallen an Deutschland zurück;
2) Frankreich zahlt innerhalb drei Jahren an Kriegsentschädigung fünf Milliarden Franks (1333vs Millionen preußische Thaler); bis zu deren Zahlung bleibt eine deutsche Besatzungsarmee in Frankreich auf Kosten des Landes; die Hauptstadt Paris zahlt eine besondere Kriegssteuer von 300 Millionen Franks;
3) Die Kriegsgefangenen werden ausgeliefert.
Dieser vorläufige Friedensschluß, in Folge dessen auch die Festung Belfort sich ergab, wurde demnächst in Brüssel und zuletzt in Frankfurt a. M. definitiv abgeschlossen. In Folge dessen zogen die deutschen Truppen taktmäßig aus Frankreich nach Deutschland zurück, und die französischen Kriegsgefangenen wurden aus Deutschland nach Frankreich zurückgeführt. Der Exkaiser Napoleon folgte der Kaiserin und seinem Sohne nach England.
Glorreich halte dieser schreckliche Krieg für die Deutschen Waffen begonnen; glorreich ist er unter der leitenden Hand Gottes für sie ausgekämpft, und die gerechte deutsche Sache, wenn auch unter großen Drangsalen und unzähligen Opfern und Mühen, zum endlichen, ruhmvollen Siege gebracht. Wahrlich,
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Extrahierte Personennamen: Louis_Philipp Philipp Metz Franks Franks Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Elsaß Belfort Deutschland Frankreich Frankreich Paris Brüssel Frankfurt_a._M. Frankreich Deutschland Deutschland Frankreich England
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bedeutungsvolle Erinnerungen zu wecken. Der alte Erbfeind der Christenheit, der zweimal mit starker Faust an die Thore $ieits angeklopft, ist nunmehr für die Sicherheit seines eigenen Thrones an die Gnade der christlichen Mächte gewiesen.
104. Krieg in Italien. — Frankreichs Machtstellung.
In der neuesten Zeit sind aller Blicke auf Italien geachtet. Die Zustände dieses verhängnißvollen Landes sind bis W wenig geeignet, den Gesichtskreis zu läutern und Vertrauen die nächste Zukunft einzuflößen. Aufstand und Kriegeslärm fost überall. An der Spitze dieser großen Bewegung steht der $ötttß von Sardinien, Victor Emanuel. Im Vertrauen Quf Frankreichs Schutz und Hülfe hatte dieser den Plan seines Katers wieder aufgenommen, zunächst die österreichische Herr-^Qst in Italien zu stürzen und sich alsdann zum alleinigen Herrscher von ganz Italien zu machen. Zu diesem Zwecke ward fortwährend gerüstet und auch aus allen übrigen Staaten Jta-^ens Freischaren angeworben. Gegen solche Maßnahmen der Herausforderung erhob der Kaiser von Oesterreich ernste Beschwerden und forderte zuletzt die Einstellung der Kriegesrüstun-9eu und die Entlassung der Freifcharen. Vergebens! Da endlich sah er sich gezwungen, für die Erhaltung feines Länder-"estandes und für die Sicherung völkerrechtlicher Verträge be-l^ffttet einzutreten und ließ feine Truppen den Ticino überleiten. Sofort trat der französische Kaiser als Bundesgenosse !^b Beschützer Sardiniens auf und ließ schleunigst seine Heere n Italien einrücken. So entbrannte hier ein zwar knrzer, blutiger Krieg, der reich ist an Wnndern der Tapferkeit 1)011 beiden Seiten. Am 20. Mai 1859 wurden die Oefter-teicher unter dem Grafen Stadion in einem hitzigen Vorposten-^fecht hei Montebello durch den französischen General strttguai d'hilliers zurückgedrängt. Ant 4. Juni unterlagen *e uctch einem höchst erbitterten Kampfe bei Magenta am icino, roo endlich der französische General Mac Mahon mit
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